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Do. 29.9.   Rives Vertes

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Hegel war ein linker Rechtshegelianer

 

Vormittags am Glühwürmchen-Zeltplatz eine versteuerte und behalsbandete, aber anscheinend herrschaftslose junge Hündin von aufdringlicher Spielsucht.

Die Dordogne hat Kreidefelsen, bizarre Kreidefelsen, mit höchst interessanten Löchern, Ausschwemmungen und Höhlen. Sie fließt hier aber zu schnell für meinen Geschmack: so an die 7 km/h. Das bedeutet, man kann nicht einfach anlegen wo man will. An einer Stelle, wo ich es versuche, schaffe ich trotz heftigen Paddelns nicht mal die 20 Meter zurück, die es mich abgetrieben hat. Ich muss also weiter.  Ansonsten fühle ich mich auch ohne die vorgesehene Schwimmweste einigermaßen sicher. Allerdings ist ständige Konzentration angesagt.

Die zweitschönste Tropfsteinhöhle der Gegend verpasse ich trotz aller Sorgfalt, und auch der gedachte Kaffee ist nicht aufzutreiben, nicht einmal Brot und Wasser. Wo sollte da eine Schwimmweste herkommen?

Hier und da ein Chateau, aber praktisch keine Ansiedlung.
Hier und da ein Chateau, aber praktisch keine Ansiedlung.

In machen Gegenden werden linksgedrehte Paddel verwendet, in anderen Gegenden rechtsgedrehte. Ein Grund ist nicht bekannt.

Es gibt „Linkskauer“ und „Rechtskauer“, sagt mein Zahnarzt. Die meisten Rechtshänder sind Linkskauer.

Archäologen sagen, ab einer gewissen Werkzeugfeinheit sind Faustkeile linkshändig oder rechtshändig gearbeitet.

Ein Vergleich der linken und rechten Faustkeile zeigte, dass vor 500.000 Jahren die Anzahl Links- und Rechtshänder etwa gleich verteilt waren, möglicherweise mit einem leichten Übergewicht der Rechtshänder. In der jüngeren Altsteinzeit dann schon deutliche Tendenz zu Rechtshändern, in der Jungsteinzeit dann mit 60 – 70% klar.

 

Der Tag ziemlich grau und streichbar. Am Morgen gibt meine Kamera ihren Geist auf. Niesel, aber relativ kurz. Abends rasche dunkle Wolken, kurzer Schauer, der mich etwas besorgt mein dünnes Zeltdach betrachten lässt. Aber es bleibt fast ganz trocken, außer meiner Hose.

Boot und Zelt auf Campingplätzchen vor SOUILLAC, 
Boot und Zelt auf Campingplätzchen vor SOUILLAC, 

Weil das wenige, aber Lohnende zu Besichtigende an mir vorbeigerauscht ist, liegt das Boot abends auf einem verlassenen sauberen Campingplätzchen kurz vor SOUILLAC. Heute morgen dachte ich noch, da würde ich erst in zwei oder drei Tagen hinkommen. SOUILLAC ist eine der größten Ansiedlungen weit und breit (ca. 3.000 Einwohner). Nach den bisherigen Erfahrungen sollte ich wohl den Ort leerkaufen.

Abends nochmals Milchstrasse.

 

Die Einstiegsdroge Nr. 1 ist ZUCKER!

Seit dem (frühen?) Mittelalter hat sich der durchschnittliche Zuckerverbrauch in den Industrieländern etwa verhundertfacht.


ESS-TEST: Nonnen, Kinder, Ratten.

1.Nonnen

Vier Wochen Bio-Ernährung. Vorher und nachher Tests zum Gesundheitszustand (subjektiv und Messwerte) und Leistungsfähigkeit. Resultat: subjektiv und objektiv eindeutige Verbesserung.

2.5-jährige Kinder.

Ihnen wurden auf einem Tisch Schälchen mit allen möglichen Esswaren zur Selbstauswahl angeboten. Zuerst nahmen sie das, was sie kannten, probierten dann, und nach wenigen Tagen ernährten sie sich nach Lehrmeinung -  total ausgewogen und gesund. Nur die Flaschenkinder etwas weniger. Vermutete Ursache: Vanille in der Babynahrung.

3.RATTEN

Fraßen ohne Probieren, ohne Zögern zu 99% Bio. Die riechen da offenbar was. Folgerung: unsere Analytik muss besser werden, um feststellen zu können, was die Ratten da riechen.


LINKS & RECHTS

Es gibt mehr Rechtsfüßer als Linksfüßer, aber weniger ausgeprägt als bei der Händigkeit.

Bei Fußballern gibt es keine „gute“ Seite: Beidfüssigkeit ist bevorzugt.