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Di.  4.10.   Domme, Beynac, Buisson

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Domme 1

Domme 2

 

DOMME liegt etwa 200 Meter über dem Fluss. Auf eine Felskuppe gebaut, praktisch vollständig erhaltenes Bastiden-Städtchen. Eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Deutlich wohlhabender als BRETENOUX. Alles aus gelbem Sandstein gebaut, was einen sehr warmen Ton ergibt. Rundum Stadtmauer auf steilem Fels, außerhalb der Stadt noch Höhlen, die teils noch genutzt werden, früher wohl Rückzugsort waren. Sehr postkartenmäßig. Nur ein paar vereinzelte englische Touristen. Auf dem Marktplatz Eingang zu einer Grotte, die Verbindung nach außerhalb bietet. Die nächste Führung für mich leider schon zu spät.

 

DOMME, Stadtmauer
DOMME, Stadtmauer

DOMME, Strassenecke
DOMME, Strassenecke

Die Dordogne windet sich zwischen malerischen Felsen und Chateaus jeder Größe und Form hindurch. Es wird wieder mal deutlich, dass die Architektur hierzulande ein bis zwei Jahrhunderte der in Deutschland voraus war.

In BEYNAC  thront auch hoch über dem Fluss ein restauriertes Schloss, wo man auch Belagerungsmaschinen nachgebaut hat. Das Dörfchen schmiegt sich an den steilen Felsen, sehr malerisch. Ein Geschäft stellt her und verkauft in Kunststein gegossene Nachbildungen dieses und anderer Schlösser. Würde sich auf meinem Hausaltar nicht schlecht machen, aber ich fürchte mich etwas vor dem Transport eines solchen Teils, lasse es also.

BEYNAC aus der Luft
BEYNAC aus der Luft

BEYNAC von unten
BEYNAC von unten

Ein hübsches Freiluft-„Museum“ („Musee des Noix“): ich denke, das hat was mit Walnüssen zu tun, es ist aber eine private, nicht subventionierte Ausstellung zum Umweltbewusstsein. Erdbebengefährdung in Frankreich, Stürme, Rohstoffverbrauch, Heizung, Wasserverbrauch und Rezepte zum bewussteren Umgang mit Ressourcen.

So, jetzt muss ich aber los: zwar fühle ich mich nach der erholsamen  Pensionsübernachtung gestärkt genug, nochmals eine Nacht im Freien zu verbringen, aber ich will wenigstens versuchen, ob ich es nicht doch bis BUISSON schaffe und mir dort ein Zimmer zu nehmen, um mich am nächsten Tag geruhsam auf die Bahn zu begeben.

SIORAC, Brücke
Auf dem Bild ist Niedrigwasser
SIORAC, Brücke.
Auf dem Bild ist Niedrigwasser

Zunächst sieht es gut aus, es geht flott voran, um sieben Uhr bin ich schon in SIORAC, von wo es nur so an die sieben Kilometer sein dürften. Aber dann streckt es sich doch.

Die Brücke bei BUISSON, mein Zielpunkt, kommt und kommt nicht, es wird dunkel. Ich werde unsicher: bin ich versehentlich über die Brücke hinausgefahren? Das wäre  wirklich schlecht: es inzwischen acht Uhr und fast ganz dunkel, so dass man kaum einen Landeplatz, geschweige denn einen Zeltplatz finden kann. Schließlich, als es wirklich ganz dunkel ist, kommt doch noch die Brücke, es hat auch einen guten Anlandeplatz.

LE BUISSON Brücke: heiss ersehnt...

In Wirklichkeit ist es dunkel, es gibt keine Menschen, und das Wasser steht einen Meter höher.
LE BUISSON Brücke: heiss ersehnt...
In Wirklichkeit ist es dunkel, es gibt keine Menschen, und das Wasser steht einen Meter höher.

Das Buch sagt, LE BUISSON ist ein guter Ort, um eine Fahrt zu beenden, und die Karte verheißt alle Annehmlichkeiten der Zivilisation. Der Ort liegt  -  „wie üblich“ -  etwa anderthalb Kilometer landeinwärts. Also Boot abbauen, im Rucksack verstauen, den Rest umpacken aufs Gepäckwägelchen. Beim Packen gebe ich mir nicht viel Mühe, weil ich die Sachen ja nur bis ins Zimmer zu tragen habe, wo ich dann in aller Ruhe (mein Zug geht morgen erst um 18:19 Uhr) packen kann. Aber siehe da, LE BUISSON ist vollständig geschlossen, niemand zu sehen, nicht mal eine Kneipe hat auf. Die einzige Herberge, die ich finde, hat ebenfalls zu. Also nochmals zurück zum Fluss.